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03 Dez. 2005, Frankfurt, Feuchtwangen, Wien
 
Gefahrstoff "Staub" durch Arbeitsgeräte
Schwere Gesundheitsschäden vermeiden - Initiative der BG BAU gibt Orientierung
 
Staubbelastung durch handgeführte Maschinen - 223197.1
Nicht allein Asbest- oder Quarzstaub können die Atmungsorgane schädigen und schwere Gesundheitsschäden auslösen, sondern jeder Staub, der auf Baustellen oder beim Heimwerken hervorgerufen wird. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) hat daher umfangreiche Messungen der Staubemission an Maschinen und Geräten wie Schleifern, Bohrern und Sägen durchgeführt. Zur Visualisierung der erheblichen Staubbelastungen wurde das PIMEX System eingesetzt.

Die Ergebnisse präsentierte die BG BAU am 31. Mai 2005 vor Unternehmern und Experten in der Bayerischen Bau Akademie in Feuchtwangen. (siehe: Workshop "Staubarme Maschinen und Geräte")

Durch eine regelmäßige Staubaufnahme wird der Reinigungsmechanismus der Lunge überfordert, es kann zu einem „Überladungseffekt“ und damit zu einer Überforderung der körpereigenen Abwehrkräfte kommen. Die Folge können chronische Lungen- und Atemwegserkrankungen sein, mit Husten, Auswurf, später Atemnot und Einschränkung der Leistungsfähigkeit. Die Erkrankungen der Atemwege stehen mit jährlich 7.000 Fällen neben Lärm- und Hauterkrankungen an der Spitze der anerkannten Berufskrankheiten.

„Um dieses Problem anzupacken, hat die BG BAU im Rahmen eines Forschungsvorhabens an handgeführten Maschinen die Staubemission gemessen und die Ergebnisse systematisch aufbereitet“, so Norbert Kluger, Leiter des Gefahrstoffinformationssystems GISBAU der BG BAU.
Erstmals liegt nun eine Dokumentation über Handmaschinen zur Bearbeitung mineralischer Werkstoffe mit ihrer Staubfreisetzung vor. Gleichzeitig konnte der Stand der Technik festgestellt und so eine Maßzahl für die Festlegung von Mindeststandards ermittelt werden. Wie die BG BAU hervorhebt, habe sich bei den Messungen gezeigt, dass die Grenzwerte der Staubemissionen bei Maschinen ohne wirksame Absaugvorrichtungen gleich um ein Vielfaches überschritten werden.

Eine neue massive Verschärfung der Vorschriften zum Schutz vor Staubbelastungen brachte die zum 1. Januar 2005 in Kraft getretene neue Gefahrstoffverordnung. So wird etwa die Verwendung von Steinsägen, Winkelschleifern oder Mauernutfräsen verboten, die nicht über eine wirksame Absaugung oder alternativ wirkende Einrichtung zur Staubniederschlagung verfügen. Mit der Auswahl und Beurteilung „wirksam abgesaugter“ Maschinen und Geräte sind viele Betriebe, insbesondere die Kleinbetriebe, überfordert.

Zwar sind entsprechende Maschinen bereits am Markt verfügbar, doch fehlt den Anwendern die Übersicht und eine Empfehlung zur Beurteilung. Mit dem durchgeführten Projekt, an dem alle namhaften Hersteller beteiligt waren, soll sich dieses nun ändern. In dem Workshop in Feuchtwangen wurden Wege zur staubarmen Bearbeitung beraten. Eine Empfehlung zur Auswahl geeigneter Geräte wird die BG BAU den Anwendern zur Verfügung stellen. Dabei baut sie auf die Unterstützung der Sozialpartner der Bauwirtschaft, der Arbeitsschutzbehörden der Länder und der Maschinenhersteller. In dem Zusammenhang weist Kluger auf gute Erfahrungen mit Handlungsanleitungen in Form von Branchenregelungen hin: „So konnte durch eine Branchenregelung erreicht werden, dass das allergieauslösende Chromat im Zement europaweit verboten wird“.

Bei den Staubmessungen von Handmaschinen dürfe die Initiative gegen den Staub am Bau nicht enden, so die BG BAU. Um bei dem breiten Spektrum der staubbelastenden Tätigkeiten am Bau die Staubschutzmaßnahmen weiter zu verbessern, müssen weitere Schritte und Maßnahmen folgen und insbesondere eine größere Sensibilität aller am Bau Beteiligten gegenüber Staub erreicht werden.

Die PIMEX Methode zur Förderung des Bewussteins über Gesundheit am Bau

Mit Hilfe der PIMEX Methode kann gezielt das Bewusstsein für mehr Gesundheit am Bau gefördert werden. Belastungen werden sichtbar gemacht, Möglichkeiten zur Verbesserung im Arbeitsschutz transparent dargestellt. Weitere Informationen über die PIMEX Methode finden Sie auf der PIMEX Plattform: http://pimex.factlink.net

 
Quelle: BG BAU, KOHS


Metainfo:
Autor: Johanna Fuchs; Copyright: ohc; Publiziert von: Johanna Fuchs (fuchs_j)
factID: 223196.1; Publiziert am 03 Dez. 2005 22:12
 
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