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"....denn die Häuser gehören uns...."
18. - 18. August 2008   (20:00)

 

"Wir brauchen keine Hausbesitzer, denn die Häuser gehören uns..." Das ARENA Sommerkino zeigt am 18. August Table Bed Chair; einEN Low-Budget-Dokumentarfilm über die HausbesetzerInnen–Szene Amsterdams. In Kombination mit Einblicken in die impulsive Geschichte der BesetzerInnen nimmt der Film die außerordentliche gesetzliche Situation der Niederlande sowie ausgeprägte autonome Strukturen und gebräuchliche Praktiken der „Kraker“ unter die Lupe.

 

TABLE BED CHAIR
Regie Robert Hack
Drehbuch Jakob Proyer
Kamera Jakob M. Kubizek, Peter Sihorsch E
Schnitt Robert Hack
Musik Pain, Fugazi
Österreich/Niederlande 2004-2007, 31min.

Details im Arena Sommerkino: Programm

 

„Squatting is taking over an empty house basically”. Mit diesem ebenso kühl wie präzise formulierten Satz, eröffnet sich das Universum der Kraker - Amsterdams HausbesetzerInnen - für die Zuseher. Table Bed Chair thematisiert in der Folge ideologische Ansätze und Alternativen zu bestehenden Gesellschaftsstrukturen und skizziert ein dokumentarisches Portrait der Amsterdamer HausbesetzerInnen-Szene. Ausgehend von historischen Wurzeln verstärken brisante Archivfotos den wuchtigen Eindruck der in den 1980er Jahren anzusiedelnden Blütezeit der Bewegung, in der bis zu 10.000 Kraker in den besetzten Häusern Amsterdams lebten. Mittels kontrastierender Interviews werden verschiedene Standpunkte zur Relevanz von Eigenorganisation, Autonomie und Ideologie, sowie Gewaltanwendung als legitimes Mittel der Interessensdurchsetzung ergründet. Die Interviewpartner - allesamt aktive oder ehemalige BesetzerInnen - sprechen über den akuten Wohnungsmangel und fehlende Alternativen. Sie wollen leer stehende Räume nutzen und die Utopie einer besseren Gesellschaft außerhalb etablierter gesellschaftlicher Normen leben. Aufgrund der Heterogenität der Bewegung ist sie etlichen Konflikten ausgesetzt und einem steten Wandel unterworfen. Im Lauf der Jahrzehnte werden Gesetze verschärft, die Stadt gewinnt mittels Legalisierung und Repression langsam die Kontrolle zurück. Die Infrastruktur aus der frühen Bewegung bleibt dennoch erhalten und bildet gemeinsam mit einem nach wie vor ungelösten Wohnraum-Problem die unverzichtbare Grundlage der heutigen Krakerbewegung.

 

Spätestens beim Betrachten der Besetzungsaktion und dem Aufbrechen der mit Bedeutung aufgeladenen Türe taucht der Zuseher in eine Welt, welche Kraker romantisch als die grüne Oase im Herzen der Großstadt-Wüste darstellen, die für sie eine gesetzliche Grauzone bietet um Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Nach einem kurzen Intermezzo mit dem Eigentümer des Hauses und der Polizei, das für in Österreich sozialisierte Zuseher verstörend freundlich, beinahe freundschaftlich verläuft, schließt sich der Kreislauf des BesetzerInnen-Daseins mit der Räumung einer Wohnanlage die sich aus mehr als 100 besetzten Wohnungen zusammen setzt. Die Stimmen der in einem anderen Haus verbarrikadierten BesetzerInnen dringen aus dem Walkie-Talkie und bestärken den Willen weiter zu machen: „We love it! It´s not the first time and probably not the last time!”

 

Quelle: ARENA, KINOKI  

 

 

Adresse: Wien, ARENA Wien>

 

 

Metainfo:
Autor: Harald Kviecien; Copyright: ohc; Publiziert von: Harald Kviecien (kviecien)
factID: 1221819.4 (...Archiv); Publiziert am 02 Aug. 2008 01:55