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Integriertes Lernen über arbeitsbezogene Belastungen und Beanspruchungen in Schulen der Gesundheits- und Krankenpflege
 
icon_link_intern - 164746.2 Integrated Learning of Work-Related Strains and Exposures in Health Care and Nursing Schools (english version)

Belastungen in der Gesundheits- und Krankenpflege
  • Unregelmäßige Arbeitszeiten (Nachtarbeit, Wochenenddienste)
  • Erschwerte Arbeitsbedingungen (Zeitdruck, Personalmangel)
  • Psychologische Belastungen (Pflege von kranken, sterbenden Patienten)
  • Physische Belastungen (im Bereich des Bewegungs- und Stützapparates, Infektionskrankheiten bedingt durch Nadelstichverletzungen)
-> Arbeitsunzufriedenheit, hohe Personalfluktuation

Integriertes Lernen
  1. Kombination konventioneller, bewährter Lehr- und Lernmethoden mit elektronischen Werkzeugen (Blended Learning)
  2. Eine moderierte Peer-to-Peer Struktur, die eine aktive Auseinandersetzung mit dem Lernen und Lehren zwischen Schülern und Lehrern ermöglicht
  3. Informationstechnologie, die die Entwicklung von Lern- und Wissenswelten unterstützt und einen lebenslangen Lernprozess ermöglicht
  4. Werkzeuge und Techniken, die das selbständige Erarbeiten und Strukturieren von Wissen erleichtern
Wissens- und eLearning-Umgebung
Einem konstruktivistischen Lehr- und Lernansatz folgend wenden die Schüler selbständig Werkzeuge und Methoden an, um die Wissenstrukturen zu entwickeln bzw. bestehende Strukturen weiterzuentwickeln und die eLearning-Einheiten zusammenzustellen. Dabei bauen die Schüler auf bereits vorhandenem Wissen auf und kombinieren persönliche Erfahrungen, Online-Publikationen, Statistiken, allgemeine Richtlinien und „Best Practices” mit Gemeinschaftswissen und Messdaten von PIMEX Observationen. Die Lernenden sind außerdem für die Nutzung der entwickelten Wissenstrukturen durch andere Schüler verantwortlich, beispielsweise durch Formulierung neuer oder weiterführender Aufgabenstellungen zu einem bestimmten Thema. Der Lehrer begleitet diesen Peer-To-Peer Prozess als Moderator.

Wissens- und eLearning-Umgebung - 216641.3

Die PIMEX (Picture-Mix-Exposure) Methode
Die PIMEX Methode bezeichnet die synchrone Erfassung und visuelle Darstellung von Arbeitsplatzbelastungen und medizinischen Daten von Beschäftigten in Echtzeit. Ein Arbeitsablauf wird mit einer Videokamera gefilmt, während über direktanzeigende Messgeräte auftretende Belastungen und medizinische Daten (Hautleitwert, Puls) erfasst und mit dem Video synchron gespeichert werden. Die Daten sind jederzeit abrufbar und stehen für weitere Analysen zur Verfügung. Durch die Möglichkeit Expositionsverläufe direkt mit der momentanen Tätigkeit des Beschäftigten in Verbindung zu setzen, lassen sich Zusammenhänge zwischen dem Arbeitsablauf, den vorherrschenden Belastungen aber auch der spezifischen Beanspruchung erkennen und in der Folge Maßnahmen ableiten. Die PIMEX Methode ist bei vielen Interventionen (Beratungen, Schulungen) ein wichtiges Instrument der Arbeitssystemanalyse.

Visualisierung von Gefährdungen am Arbeitsplatz mit der PIMEX Methode
VisualisierungPIMEX macht Gefährdungen am Arbeitsplatz sichtbar
AnalysePIMEX ermöglicht die Analyse der Ursachen von Belastungen
OptimierungVerbesserung der Arbeitsbedingungen und Design entsprechender Arbeitsprozesse
PartizipationPartizipation mit PIMEX ist die Basis einer neuen Präventionskultur
Wissensgenerierung PIMEX ist eine leistungsfähige Methode zur Wissensentwicklung

Anwendungen
Analyse arbeitsbezogener Gefährdungen in der Gesundheits- und Krankenpflege mittels PIMEX
  • Physische Belastungen
    Analyse von Belastungen im Bereich des Bewegungs- und Stützapparates (z.B. Wirbelsäule) mittels Sonometrie (Ultraschall Distanzmessung), Untersuchung medizinischer Daten (Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Atmung)
  • Gesundheitsgefährdende Stoffe
    Anästhesiegas im Operationssaal und Aerosole (Desinfektionssprays, etc.)
  • Raumklima
    Untersuchung von Parametern bezüglich der Leistungsfähigkeit von Heizung und Raumbelüftung wie Temperatur, Luftzirkulation und Luftfeuchtigkeit
  • Beleuchtung
  • Staub und Feinstaub
  • Lärm
Beanspruchung im Nachtdienst - 216398.2

PIMEX Visualisierung von Herzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität (Nachtarbeit)

Wissensstrukturen
Die Wissensstrukturen werden mit Hilfe einer einfachen graphischen Benutzerschnittstelle visualisiert. Ausgehend vom Zentrum der Wissensstruktur (dem Thema) werden assoziierte Informationen – wie beispielsweise Forumbeiträge von Studenten, Publikationen, Messdaten-Interpretationen von PIMEX Observationen, etc. – mittels selbstbeschreibender Relationen verbunden. Jede Wissensstruktur repräsentiert ein Thema aus der Gesundheits- und Krankenpflege und stellt Inhalte für die eLearning-Einheiten bereit.

Beispiel: Heben und Tragen pflegebedürftiger Patienten

Wissensstruktur Beispiel - 220097.2


Die Pilotstudie wurde am 29./30. September 2005 im Rahmen der ICL 2005 in Villach (A) und am 15. November 2005 auf der HPH-Arbeitstagung im Kantonsspital Baden (CH) als Poster präsentiert.

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